Mittwoch, 14. Januar 2009

our kenian life

Hallo liebe Familie, Freunde, Bekannte, Verwandte, Zufaellig-leser und auch alle anderen =)

Wir wollen euch mal einen kleinen Umriss geben ueber unseren "Alltag":

wir fahren 4x die Woche raus zu den sogenannten "Mobiles", mit sehr spannenden Autos und Fahrten und sogar unserem ersten kleinen Auffahrunfall, bei dem -Gott sei dank- niemandem etwas passiert ist. Teilweise arbeiten wir nur 3h, sind aber 4h im Auto oder den beruehmt-beruechtigten "Matatus" (Sammeltaxis fuer 14 Personen, time ist money!!!) unterwegs, wie jeder andere Kenianer, dabei handelt es sich oft aber nur um Strecken von max. 20km, die voellig verstaut und verstaubt sind.

Jeder von uns kennt wohl irgendwoher die Bilder aus Slums, egal aus welchen Laendern, aber durchzulaufen, wenn die Sonne brennt, Ratten einem schon tagsueber den Weg kreuzen, Kinder im Dreck und in Muellbergen spielen und dazu dieser stechend-dominante Geruch nach verbranntem Kunststoff und Faekalien, das ist schon nochmal was anderes.

Was wir im Umgang mit Kenianern hier immer mehr erfahren, ist, dass wir als "Mzungus" (weisse Menschen) dort wirklich willkommen sind und die Menschen unsere Anwesenheit schaetzen, einfach nur deswegen, weil wir an ihrem Leben teilhaben und sie wissen, dass wir versuchen, ihnen was Gutes zu tun.

Heute haben wir eine bewegende Erfahrung gemacht, wir sassen im "Krankenwagen" und haben auf unsere Fahrer gewartet, dann stand ploetzlich ein Junge vor unserem Auto und hat nach wenigen Cent fuer Essen gefragt, als wir ihm dann umgerechnet 1 Euro gegeben haben (100 Kenia-shilling) ist er vor Freude komplett ausgeflippt, ist rumgesprungen und hat sich von ganzem Herzen gefreut.
Es ist schoen zu sehen, wie man manche Menschen hier recht einfach gluecklich machen kann. Manchmal natuerlich auch mit Geld.

In Sachen Extraktionen, Anaesthesien, Amalgam-Fuellungen und auch schreienden Kinderbehandlungen (teilweise mit brachialer Gewalt) werden wir besser uns fuehlen uns immer sicherer. Ein komplett verfaulter Kindermund ist keine Seltenheit und es tut einem in der Seele weh zu sehen, dass die Zukunft der Zaehne (und von vielem mehr) mit 6 Jahren schon fuer ein ganzes Leben besiegelt ist.

Aber neben dem ganzen Arbeiten, was echt Spass macht, verbringen wir die Zeit auch damit, das Land etwas zu erkunden. Am Wochenende waren wir in Nairobi-stadt, im Nationalpark inklusive Zebras, Giraffen und was die Natur hier sonst noch so zu bieten hat.

Die Abende verbringen wir entweder mit unseren geliebten Sisters, die einfach unvorstellbar cool sind, oder mit Tim, einem 28-jaehrigen Zahntechniker, der hier seit dem ersten Tag an mit uns zusammen lebt (a la WG). Auch das Kenianische Abendleben bleibt uns nicht verborgen, wir waren in einem Kenianischen Restaurant mit Live-musik essen und tanzen und wurden von Kenianern in ihre Wohnung zum Geburtstagfeiern eingeladen und lernen viel ueber Land, Leute, ihre Sitten, die politischen Hintergruende der 42 Staemme und ueber die Unruhen des letzten Jahres.

Wir duschen kalt, waschen unsere Waesche von Hand, was unglaublich lange dauert, aber das schoene ist: "Europeans have watches, Africans have time!" Wie wahr.

Jetzt versuchen wir, noch ein paar Bilder hochzuladen, mal schauen, ob es klappt.

Ganz viele liebe Gruesse!!!

1 Kommentar:

  1. ICh dachte, ich könnte nicht neidisch werden, aber irgendwie wäre ich jetzt voll gerne bei euch. Und nicht wegen des Wetters, dass ist hier nämlich gerde wunderschön.

    Ich kann es jetzt schon nicht mehr erwarten, dass du wiederkommst, Kadda. Das hat natürlich auch private Gründe zur Ursache ;-) Bin echt gespannt auf live-Berichte und Fotos und die Pläne, wann es das nächste Mal soweit ist ;-)

    Die größten Segenswünsche und Gottes himmlischen Schütz für die hübschen Mzungus

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